Analfistel

Analfistel

Der Analfistel macht sich durch immer wieder auftauchende Eiterung bemerkbar und verursacht Schmerzen in der Afterregion. Eine Analfistel ist eine krankhafte, röhrenförmige Verbindung, die sich im Gewebe zwischen der äußeren Afterregion und dem Afterkanal erstreckt. Sie ist häufig die Folge eines vormals vorhandenen Analabszesses. Seltener können chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa die Ursache für eine Analfistel sein. Analfisteln sind abzugrenzen von der Akne inversa.

Welche Symptome verursacht eine Analfistel? 

Bei einer Analfistel klagen Betroffene hauptsächlich über Schmerzen in der Afterregion, insbesondere nach dem Stuhlgang. Außerdem kann es zu Afterjucken und Stuhlinkontinenz kommen. Durch die Analfistel fließt das eitrige Sekret, manchmal mit Stuhl vermischt, nach außen ab und macht sich durch ständiges Nässen an der Austrittsstelle bemerkbar. Entsprechende Spuren finden sich in der Kleidung und im Kot von Betroffenen wieder, zusätzlich entsteht ein übler Geruch. Eine Analfistel geht häufig mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl sowie Fieber einher.

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Wie erfolgt die Diagnose einer Analfistel?

Anhand der typischen Symptome inspiziert der Arzt zunächst gründlich die Afterregion und kann auf diesem Weg häufig bereits von außen erkennen, dass es sich um eine Analfistel handelt. Unterstützend kann er eine Abtastung des Analkanals vornehmen. Ist der Verlauf der Analfistel unklar oder besteht der Verdacht, dass die Fistel durch Muskelgewebe verläuft, kann eine genauere Untersuchung des Rektums erforderlich werden. Bei der sogenannten Rektoskopie wird in den Analkanal ein Endoskop eingeführt, mit dessen Hilfe der Arzt genauere Einzelheiten der Analfistel erkennen kann. Diese Untersuchung ist für die betroffene Person nicht schmerzhaft. Um die Struktur und den Verlauf der Analfistel genauer zu erkunden, ist es möglich, eine Sonde in die äußere Mündung der Fistel einzuführen. Auf diese Weise kann der Arzt den Gangverlauf und bestehende Verzweigungen erkennen. Eine Röntgenaufnahme ist eine weitere Technik, mit deren Hilfe die Verlaufsstruktur der Analfistel sichtbar gemacht werden kann. Dazu wird dem Betroffenen vorab ein Kontrastmittel gespritzt. Diese Untersuchungsmethode ist ebenfalls schmerzfrei.

Wie erfolgt die Therapie bei einer Analfistel? 

Eine Analfistel muss grundsätzlich operativ entfernt werden. Eine Behandlung mit Medikamenten oder Salben führt nicht zur Heilung. Die angewendete Operationsmethode hängt vom Typus der Fistel ab. Oberflächlich verlaufende Analfisteln (intersphinkter) werden vom Chirurgen gespalten, das heißt die Röhre wird der Länge nach mit einem Skalpell aufgeschnitten. Dabei wird der gesamte Fistelgang entfernt und kann nun von innen nach außen abheilen. Dabei ist es wichtig, die offene Wunde mehrmals täglich gründlich zu reinigen und zu verbinden. Nach jedem Stuhlgang empfiehlt es sich, die Wunde mit warmem Wasser auszuduschen oder ein warmes Sitzbad mit Kamille zu nehmen. Bei hartem Stuhl besteht die Gefahr, dass die Wunde durch zu starkes Pressen wieder aufreißt. In diesen Fällen ist es sinnvoll, verstärkt ballaststoffreiche Nahrung zu sich zu nehmen, damit die Stühle weicher werden. In manchen Fällen kann auch ein leichtes Abführmittel gegeben werden. Bei solchen Analfisteln, die durch Muskelgewebe hindurch verlaufen (transsphinkter, suprasphinkter, extrasphinkter), muss auf den Erhalt der Muskulatur geachtet werden. Die Muskeln, insbesondere die inneren und äußeren Schließmuskeln, dürfen nicht beschädigt werden, da es ansonsten leicht zu einer Inkontinenz kommen kann. Anstatt die Fistel zu spalten, wird die gesamte Röhrenstruktur mit dem Skalpell vorsichtig aus dem umliegenden Gewebe heraus präpariert. Dabei wird darauf geachtet, möglichst wenig Muskelgewebe zu verletzen. Die Öffnung in den Analkanal wird anschließend vernäht und die Fistel kann von innen heraus ausheilen.

Welche operative Methoden gibt es für  Analfistel ?

Analfisteln der Klasse I und II werden bei oberflächlichem Verlauf der sogenannten Spaltmethode zugeführt. Dabei wird der Fistelkanal mit der kleinen Muskelbrücke über der Sonde gespalten und so in eine Rinne überführt, welche dann im weiteren Verlauf ohne Naht zuheilt. Ein spürbarer Verlust der Schließmuskelfunktion ist hierbei nicht zu erwarten.

Liegt bereits ein schwacher Schließmuskel vor oder handelt es sich um Analfisteln der Klasse II mit höherem Verlauf durch die Muskelstrukturen bzw. um Analfisteln der Klasse III, wird die Analfistel in der von dem Abteilungsgründer und Chefarzt der Koloproktologie (1972 – 1997) Prof. Dr. Girona entwickelten OP-Technik entfernt.
Hierbei schält der Chirurg den schließmuskeldurchbohrenden Gang einschließlich der Proktodealdrüse ohne wesentliche Durchtrennung intakter Muskulatur heraus. Der saubere Wundkanal im Muskel wird vernäht und zusätzlich mit einem Schleimhautverschiebelappen abgedichtet.

Die sich neben dem After befindlich Hautwunde bleibt zur Drainage offen. Eventuell vorhandene Nebengänge sollten ebenfalls entfernt werden. Nach dem operativen Eingriff mit Schließmuskelnaht erhält der Patient zur Ruhigstellung der Darmfunktion über mehrere Tage Infusionen. Die weitere Behandlung besteht in gelegentlichen Wundkontrollen zum Ausschluss einer Nahtstörung im Muskelbereich. In seltenen Fällen erfolgt während des stationären Aufenthaltes eine nochmalige Muskelnaht bei symptomatischer Nahtschwäche. Unter Durchführung von Sitzbädern heilt die äußere Wunde zu. Die Fisteln können ambulant mit sofortiger Entlassung schmerzarm operiert werden. Die Nachbehandlung, Analduschen, Sitzbäder erfolgen in Ihrer gewohnten Umgebung zu Hause, Kontrolle in der Regel in allen 3-6 Tagen ambulant.

Wie ist der Verlauf bei einer Analfistel?

Bei einer Analfistel ist der Verlauf nach erfolgter Operation in den allermeisten Fällen unkompliziert. 95 Prozent aller Fisteln verheilen dauerhaft, allerdings kann der Heilungsprozess mehrere Wochen dauern, bei ausgedehnten Fisteln sogar Monate. Es ist dabei entscheidend, dass der Betroffene die Ratschläge und Maßnahmen hinsichtlich der Hygiene und der Wundversorgung beachtet und konsequent anwendet. Nach einer Analfistel gibt es normalerweise keine bleibenden Schäden, die Gefahr einer erneuten Fistelbildung (Rezidiv) ist sehr gering. Anders verhält es sich bei Betroffenen, bei denen eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung die Ursache für die Analfistel ist. Da die Ursache für die Erkrankung durch die Operation nicht beseitigt wird, kann es zu Rezidiven kommen.

Wie kann man einer Analfistel vorbeugen? 

Gegen die Bildung einer Analfistel kann man nicht wirksam vorbeugen. Ihre Entstehung geht entweder auf einen Analabszess oder auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung zurück. Gegen diese ursächlichen Erkrankungen ist keine direkte Vorbeugung möglich. Eine ballaststoffreiche Ernährung und gründliche Hygiene im Analbereich sind jedoch grundsätzlich empfehlenswert.

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